"Die kurze Geschichte eines Prinzen /
The Short History of a Prince"
(Doubleday, Paperback, 1998, gelesen: Januar 00)
"Walter McCloud is a boy with dreams unlike most. Introduced as a child to the genius of Balanchine and the lyricism of Tchaikovsky, Walter has always aspired to be a dancer. As he grows older, it becomes clear that despite his desire, he lacks the talent, and he faces the painful knowledge that his more gifted friends have already surpassed him. Soon, however, that pain is overshadowed when his older brother, Daniel, finds a strange lump on his neck and Walter realizes that a happy family can change overnight. The year that follows transforms the McClouds, as they try to hold together in the face of the fearful consequences of Daniel's illness, and Walter makes discoveries about himself and his friendships that will change him forever. Decades later, after Walter has left home and returned, he must come to terms with the momories of that year, and grapple once and for all the challenge of carving out a place for himself in this all-too-familiar world."
Walter McCloud hat nie richtig dazugehört. Als Junge nimmt er Ballettunterricht, um Tänzer zu werden, aber er ist nicht gut genug. Seine Freunde von der Ballettschule, Susan und Mitch, sind weitaus besser als er und ausserdem ein Liebespaar, während Walter homosexuell ist. Seine Eltern kümmern sich nur um seinen totkranken Bruder Daniel und gehen davon aus, dass er schon alleine zurechtkommt. Später, als alleinstehender Lehrer in einer Kleinstadt, ist er ein Neuling und es gelingt ihm nur mit Mühe, von seinen Schülern anerkannt zu werden, bei denen Literatur nicht gerade zum Lieblingsfach gehört. Eine vielversprechende Beziehung gibt er schon nach einer Nacht auf, weil er den Gedanken nicht ertragen kann, dass man sich irgendwann vielleicht nichts mehr zu sagen hat. Im Endeffekt sind es aber doch die Familie und die Freunde, die sein Leben lebenswert machen und ihm Halt geben. Und er erkennt, dass sein Bruder ihm, trotz seines frühen Todes, die größten Geschenke gemacht hat.
Die Geschichte ist eine ungewöhnliche Familiengeschichte. Zwischen September 1995 und July 1996 erzählt Walter in Rückblenden die Ereignisse von 1972/73, dem Jahr, das im wesentlichen durch Daniels Tod geprägt wurde. Aber auch durch Walters Eskapaden und Entdeckungen auf der Suche nach seiner Rolle in der Familie.
Nebenbei erinnern einen die wunderbaren Schilderungen von klassischen Balletten und großen Tänzern wieder an die eigene Begeisterung für das Ballett, die man vielleicht früher einmal hatte.
Dies ist der dritte Roman von Jane Hamilton, deren erstes Buch 'The Book of Ruth' mit Preisen überhäuft und deren zweites Werk 'A Map of the World' mit Sigourney Weaver in der Hauptrolle verfilmt wurde.
[Dorothée Büttgen, Januar 00]
Weitere Rezensionen bei Bookworm's Lair:
|